Hans Löchel wurde im August 1637 in Aken geboren und verheiratete sich fast 29jährig am 7. Mai 1666 mit Anna Maria , der nachgelassenen Tochter des verstorbenen Kämmerers Thomas Bobbe  . Sie entstammte einer der angesehensten Akener Ratsfamilien, besass aber kaum nennenswertes Vermögen. Doch war Hans Lechel immerhin in der Lage, eigenen Besitz in der Stadt zu erwerben, denn er wurde am 6. November 1666 in die Bürgerrolle eingetragen. Vermutlich hat er damals bereits das Haus mit Garten an sich gebracht, in welchem er 1683 wohnte, denn weiteren Grundbesitz gab er gegenüber den Steuerkommissaren nicht an.
Er bezeichnete sich bei dieser Gelegenheit als Holzhauer von Beruf. Damit es in Aken eine besondere Bewandtnis. Ees gab ringsum – wie bereits festgestellt wurde – so viel Wald, dass ein fleissiger Holzhauer recht gut verdiente, jedenfalls mehr als man sonst bei diesem Berufe annahm. In der allgemeinen Vorbemerkung zu dem Professionsprotokoll findet sich daher nachfolgende Erläuterung: „Die Ursache, warum man der Holzhauer Gewinst oder Gewerbe jährlich auf 20 Thaler angeschlagen, ist diese, daß dieselben stets zu arbeiten haben, massen viel Holz, so die Elbe abwärts geht, hieselbst geschlagen wird, dennehero sie jahraus, jahrein zu tun haben können, wann sie nur wollen.“
Ausser als Holzhauer betätigte sich Hans Löchel auch auf mancherlei andere Weise, ein Zeichen dafür, dass er regsam war und die Arbeit nahm, wo er sie fand. So fischte er gegen Lohn des Rates Gewässer als Fischmeister aus, er läutete die Glocke und betreute seine Bienen.
Als der Amtssschösser Jacob Bobbe starb, vererbte er seiner Nichte Anna Marie Lechel ein brauberechtigtes Haus, so dass Hans Lechel nunmehr zu den etwas besser gestellten Bürgern gehörte, denn die Wahrnehmung der Braugerechtsame bracht dem berechtigten Bürger einne immerhin spürbare Nebeneinnahme. Vor allem gehörte man jetzt mit zu der angesehensten Innung der Stadt, der Brauerinnung, was von besondererer Bedeutung für die Zukunft der Kinder war.
Die erstgeborene Tochter Maria Elisabeth , die nachmalige Gattin des Johann Andreas Rohrberg , wurde am 23. Mai 1667 getauft. Paten waren der Herr Kantor Peter Wentzel und die Ehefrau von Thomas Nerche und Hans Krause. Beim zweiten Kinde, einem Knaben, übernahm Jacob Bobbe, Amtsschösser zu Ostrau, die Patenschaft, ausser ihm Johann Georg Hoffmann und Elias Rüdes Gattin. Es folgten noch drei Söhne und ein Töchterchen Anna Maria , welches jedoch im ersten Lebensjahr verstarb. Nur die beiden ältesten Söhne scheinen dauernd in Aken geblieben zu sein. Johann Jacob wurde Schuhmacher und gelangte in den Rat, während Martin Friedrich Kleinschmied wurde und sich – anscheinend nach längerenen Wanderjahren – erst im Jahre 1712 in der Vaterstadt niederliess.
Die Eltern verstarben kurz nacheinander im Jahre 1692, nachdem sie die Heiraten ihrern beiden ältesten Kinder und die Geburt eines Enkelsohnes erlebt hatten.

 

Quelle: Stadtarchiv Aken (Elbe)

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