Am 20. Juli 1944 versuchte Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg (36), den Nazi-Diktator Adolf Hitler mit einer Bombe zu töten. Im Nachkriegsdeutschland gilt der gescheiterte Putsch als Beispiel für politische Moral.

Stauffenberg und seine Mitverschwörer – höhere Offiziere, Diplomaten, ehemalige Politiker und Gewerkschafter – waren zu der Überzeugung gekommen, daß Hitler bei einem Umsturz beseitigt werden müsse. In einer hölzernen Baracke im Führerhauptquartier „Wolfsschanze“ (Ostpreußen), wo eine Besprechung der militärischen Lage stattfinden sollte, deponierte Stauffenberg eine Aktentasche mit Zeitzünderbombe, verließ vor der Explosion den Raum und flog – überzeugt von Hitlers Tod – nach Berlin zurück. In der Befehlszentrale des Heeres in der Bendlerstraße – der heutigen Gedenkstätte – übernahm Stauffenberg am Nachmittag auch die Leitung des Staatsstreichs. Die verspätet eingeleitete Operation „Walküre“ zur Entmachtung der Nazi-Führung brach jedoch zusammen, als klar wurde, daß Hitler überlebt hatte.

Stauffenberg, sein Förderer General Friedrich Olbreicht und andere wurden nochin derselben Nacht erschossen. Der Blutjustiz der Nazis fielen in den Monaten nach dem Putsch etwa 200 Verschwörer zum Opfer.

Auch die Gedenkstätte in Plötzensee erinnert an die Opfer des Nationalsozialismus. In dem ehemaligen Zuchthaus wurden zwischen 1933 und April 1945 etwa 2500 Menschen mit Fallbeil oder Strick hingerichtet, es war die zweitgrößte Hinrichtungsstätte der Nationalsozialisten in Norddeutschland. Außer den 89 Widerständlern aus dem Kreis der Verschwörer vom 20. Juli starben dort auch der Sozialdemokrat Julius Leber und der ehemalige Leipziger Oberbürgermeister Carl Friedrich Goerdeler sowie Helmuth James Graf von Moltke von der Widerstandsgruppe Kreisauer Kreis.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung vom 21.07.1999

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Weiterführende Quelle: Gedenkstätte Deutscher Widerstand

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