Friedrich Ludwig Bisky, Politiker, geb. 18.10.1817 in Genthin, gest. 2.5.1863 in Chancellorville (USA)

„Der Goldarbeitergehlfe kam 1840 nach Berlin, wo er sich seitdem aktiv für die Interessen der Arbeiter einsetzte. Während der Märzrevolution 1848 gehörte er als Mitglied des Bundes der Kommunisten zum radikalen Flügel der deutschen Arbeiterbewegung. Er zählte zu den Gründern des Bundes der Arbeiterverbrüderung und war der Vorsitzende ihres Berliner Volkskomitees. Er versuchte, die Proletarier gegen die Staatsstreichpläne der Reaktion im Herbst 1848 zu mobilisieren.
Aus dieser Zeit stammen mehrere Texte von ihm, so die „Elegie auf den Trümmern einer buntfarbigen Freiheit“ (Flugblatt), der Aufruf „Soldaten und Volk“, das „Lumpensammlerlied“, wo er alle Insignien feudaler und bourgeoiser Macht als Lumpen erklärt, sowie das Gedicht „Ein deutscher Arbeiter“. Später wurde er verhaftet, aus Berlin ausgewiesen, und emigrierte in die USA. Nach Ausbruch des Sezessionskrieges 1863 schloß er sich freiwillig dem 45. New York Regiment an und fiel als Hauptmann in der Schlacht von Chancellorsville.
Der Sohn eines Gendarmeriewachtmeisters in Genthin muß eine gute Schulbildung genossen haben. Das zeigen seine späteren literarischen Werke und seine Briefe. Da er in den USA als Offizier am Krieg teilnahm, ist es denkbar, daß er beim Militär gedient hat. Im übrigen gibt es kaum Aussagen über seine ersten beiden Lebensjahrzehnte.“

 

Quelle: Martin Wiehle, Altmark-Persönlichkeiten. Biografisches Lexikon der Altmark, des Elbe-Havel-Landes und des Jerichower Landes, aus: Beiträge zur Kulturgeschichte der Altmark und ihrer Randgebiete Bd. 5, dr. ziethen verlag Oschersleben 1999
Wiehle,Martin: Altmark-Persönlichkeiten

 

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