Gneisenau-Gedenkstätte

Ein Zufall hat der nordsächsischen Kleinstadt Schildau ihren bekanntesten Sohn beschert. Mitten im Siebenjährigen Krieg wurde im Gasthaus zur Weintraube am 27. Oktober 1760 Neidhardt von Gneisenau geboren. Heute erinnert neben einem Denkmal auf dem Markt vor allem eine Gedenkstätte an den preußischen Heeresreformer. Seit der Wiedervereinigung bemüht sich der örtliche Geschichtsverein, das kleine Museum im Geburtshaus Gneisenaus am Leben zu erhalten.

Die 1979 durch Heimatforscher mit Schautafeln, Gemälden und Zinnfiguren-Dioramen eingerichtete Gedenkstätte befand sich 1990 in einem schlechten Zustand. Ohne den Verein wäre sie untergegangen. So mußten Schädlingen aus dem Bauwerk entfernt, der Fußboden erneuert und die Räume renoviert werden.

Als Mitglied der preußischen Militär-Reorganisationskommission hatte Gneisenau großen Anteil an der Abschaffung von Prügelstrafe und Adelsprivileg für den Offiziersrang, der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht sowie Neuerungen in Strategie und Taktik. Während der Befreiungskriege gegen die napoleonische Fremdherrschaft 1813/15 stieg er als Generalsstabschef Blüchers zu einer militärischen Schlüsselfigur auf.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung vom 12.01.1996

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Weiterführende Quelle: Gneisenaumuseum in Schildau

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