Am 1. Oktober 1938 marschierte die deutsche Wehrmacht in die Tschechoslowakei ein und besetzte zunächst das Sudentengebiet. Hitler stützte sich dabei auf das unmittelbar zuvor am 29. September in München vom Deutschen Reich, Großbritanien, Frankreich und Italien geschlossene Münchener Abkommen, mit dem seiner Forderung nach Annexion dieses Gebietes stattgegeben wurde. Mit dem Abkommen sollte die deutsch-tschechoslowakische Frage gelöst werden, die aus der ohne Volksabstimmung durchgeführten Eingliederung von rund 3,5 Millionen Sudetendeutschen in den 1919 geschaffenen tschechoslowakischen Staat entstand.
Das Münchener Abkommen sah vor, daß die Tschechoslowakei sofort die überwiegend von Deutschen bewohnten Grenzgebiete Böhmens mit fast vier Millionen Einwohnern an das Deutsche Reich abzutrenten und die in diesem Gebiet lebenden Tschechen umzusiedeln hatte. Damit wurde auf dem Höhepunkt der Sudentenkrise die Kriegsgefahr zunächst gebannt. Das Münchener Abkommen wurde aber später zum Inbegriff falscher Nachgiebigkeit gegenüber einem aggressiven Diktator. Schom im März 1939 setzte Hitler mit dem Einmarsch in die Rest-Tschechoslowakei die Zerschlagung der CSR durch, die schon durch das Münchener Abkommen wirtschaftlich und strategisch wichtiger Gebiete beraubt worden war.
Das Münchener Abkommen wurde 1942 in einem Briefwechsel zwischen dem britischen Außenminister Anthony Eden und dem Führer der tschechoslowakischen Exilregierung Eduard Benes für aufgehoben erklärt. Nach dem Krieg wurde ein großer Teil der im Sudetenland lebenden deutschen Einwohner vertrieben oder umgesiedelt.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung vom 23.01.1992
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