Am 28. Januar 1946 gab Wladyslaw Gomulka das Signal. Der stellvertretende polnische Ministerpräsident verkündete die Ansiedlung von zwei Millionen Polen auf dem Gebiet der von Polen als Entschädigung und Kriegsbeute beanspruchten deutschen Ostgebiete. Über den Rundfunk ließ er die Ausweisungsquote der nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges noch im Lande verbliebenen deutschen Zivilbevölkerung auf monatlich 120 000 Personen festsetzen. Es war der Freibrief für seine Landsleute, die einheimischen Bewohner von West- und Ostpreußen, Pommern und Schlesien aus ihren Häusern zu jagen und sie bar jeder Habe auf Güterzügen nach Westen zu verfrachten. Zeitgleich befahl die tschechische Regierung in Prag den im Sudentenland, in Tschechien und der Slowakei seßhaften Deutschen, die Koffer zu packen.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung vom 02.02.1996

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Weiterführende Quelle: Buchrezension: „Deutsche und polnische Vertriebene Gesellschaft und Vertriebenenpolitik in der SBZ/DDR und in Polen 1945-1956“

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